Zum Gedenken an die Familien Koziel und Melz aus Tworkau

Tworkau's Geschichte (2)

(Übersetzung von der erloschenen Seite "www.tworkow.pl" aus dem Jahr 2007)

Es handelt sich um ein weit zerstreutes Dorf an der Oder, an der Straße von Kreuzenort nach Ratibor, das derzeit durch kompakte Gebäude (Einfamilienhäuser ?) gekennzeichnet ist.

Die erste Erwähnung des Dorfes stammt aus dem Jahr 1350, als es in den Besitz der Familie Tworkowski überging, doch seine Ursprünge gehen wahrscheinlich auf das Jahr 1258 zurück. Archäologische Ausgrabungen in diesem Gebiet bestätigen, daß es bereits in der Steinzeit von Menschen bewohnt war.
Das Dorf gehörte bis zum 15. Jahrhundert der Familie Tworkowski und wurde dann an Jan Klem von Ligota verkauft. In den folgenden Jahrhunderten wechselte das Gut häufig den Besitzer, unter anderem an die Familien Wodnikowski, Wiecza, Gaszyn und Reißwitz.

Im 14. Jahrhundert wurde eine Kirche gebaut, die im 18. und 19. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde. Die ältesten Teile der im gotischen Stil erbauten Burg stammen ebenfalls aus dem 14. Jahrhundert.

Später, im 16. Jahrhundert, wurde das Schloß erweitert und im Stil der Renaißance umgebaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurde sie teilweise zerstört, doch heute zeugen nur noch Ruinen von ihrem einstigen Ruhm.

Seit dem 16. Jahrhundert waren die Einwohner von Tworkau Teilnehmer und Organisatoren zahlreicher Bauernaufstände, von denen der erste im Jahr 1591 stattfand, als das Dorf zu einem Dominikanerinnenkloster in Ratibor gehörte. Dieser Aufstand wurde von dem örtlichen Müller Walenty Kias angeführt.
In den folgenden Jahrhunderten galt Tworkau als eines der rebellischsten Dörfer - im 18. Jahrhundert brachen hier acht große Bauernaufstände aus. Die Einwohner des Dorfes nahmen auch an verschiedenen Militärexpeditionen und Schlachten teil, die von den österreichischen, preußischen und deutschen Staaten organisiert wurden.

Seit 1674 gab es im Dorf eine Pfarrschule, und 1800 wurde mit dem Bau einer neuen, größeren Einrichtung begonnen. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts lebten in Tworkau 24 Bauern, 40 Landvögte und 5 Freier (Gastwirte und Müller).
Die örtlichen Teiche wurden für die Karpfenzucht genutzt. Eines der intereßantesten Ereigniße in der Geschichte des Dorfes war eine von den Einwohnern 1868 organisierte Pilgerfahrt ins Heilige Land. Den überlieferten Dokumenten zufolge erreichten die Pilger glücklich Palästina und kehrten wieder zurück.
Im Jahr 1875 wurde eine Straße durch das Dorf gebaut und 1878 installierte der Uhrmacher Weis eine Uhr im Turm des Schloßes. Im selben Jahr gab es bereits ein Postamt im Dorf und 5 Jahre später konnten die Einwohner den Telegrafen benutzen.

Während des Ersten Weltkriegs nahmen die Einwohner von Tworkau an den Kämpfen an der Front teil, und nach Kriegsende an Aufständen und Volksabstimmungen. Nach der Teilung Oberschlesiens befand sich Tworkau auf der deutschen Seite, aber seine Einwohner waren in der Vereinigung der Polen in Deutschland aktiv.
In der Zwischenkriegszeit gab es hier eine polnische Schule und zahlreiche Kultur- und Sportvereine, wie der Singkreis, der Amateurtheaterverein, der Sportverein

Quelle: (2007) tworkow.pl